Bindung durch Vertrauen
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Mantrailing

Was brauche ich an Ausrüstung?

Was brauche ich an Ausrüstung?

Ein gut sitzendes Geschirr und ein gut sitzendes Halsband. Das Geschirr soll den Hund absolut nicht in seiner natürlichen Bewegung einschränken und in jeder Situation (auch beim Suchen mit tiefer Nase) eine freie Atmung ermöglichen. Das Geschirr sollte deutlich von einem Alltagsgeschirr zu unterscheiden sein.

Eine Schleppleine 5 m lang

Hochwertige Belohnung etwas ganz tolles für den Hund. Beispiele: Nassfutter, Hühnerherzen mit Frischkäse, Leberwurst und / oder Spielzeug

Geruchsartikel für die anderen Hunde 2-3 Taschentücher, Socken, T-Shirt, etc. Natürlich soll diese Geruchsprobe vorher nicht noch mit anderen Gerüchen, z.B. durch das Anfassen einer anderen Person, in Kontakt kommen. Verpackt wird der Geruchsartikel in Gefrierbeuteln.

Handschuhe ,damit es durch die Schleppleine keine Verletzungen an den Händen gibt.

Wasser für den Hund denn Nasenarbeit ist anstrengend und macht durstig. Auch eine Trinkflasche "to-go" für längere Trails.

Lust, gute Laune und die Bereitschaft im Team mit dem Hund und den anderen Teilnehmern zu arbeiten.

Ein Auto Damit der Hund in Ruhe auf seinen Einsatz warten kann und sich nach der Suche entspannt ausruhen kann.

Kann mein Hund das auch?

Kann mein Hund das auch?

Grundsätzliches: Grundsätzlich kann jeder Hund das Mantrailing lernen. Auch wenn es Unterschiede in der Anzahl der Geruchszellen gibt, besitzt doch jeder Hund einen so guten Geruchssinn, dass er lernen kann, der Spur eines Menschen zu folgen. Dennoch sollte der Hund schon einige Voraussetzungen mitbringen. Eine solide Grundfitness. Einer Spur über eine längere Strecke zu folgen, ist sehr anstrengend. Lange Schnauze. Hunde mit einer platten Schnauze sollten nur kurze Strecken erschnüffeln, da sie schneller in Atemnot geraten. Gut motivierbar sein. Natürlich entwickeln die Hunde Freude an dem Verfolgen der Spur. Nichtsdestotrotz muss es sich für den Hund auch erstmal lohnen, diese Erfahrung machen zu wollen. Der Hund sollte am Ende des Trails von der VP (vermisste/versteckte Person) sehr hochwertig belohnt werden. Entweder mit etwas ganz Besonderem zu fressen bzw. schlecken oder mit Spielzeug.

Jagdhunde: Das Verfolgen einer Spur entspricht dem natürlichen Verhalten unserer Hunde. Es ist nämlich im Grunde eine Jagd. Dadurch ist es gerade für Jagdhunderassen eine artgerechte Alternative. Hier können sie ihre natürliche Passion gemeinsam mit ihrem Menschen ausleben.

Senioren/Hunde mit Einschränkungen: Auch ältere Hunde und Hunde mit körperlichen Handicap kommen beim Mantrailing auf ihre Kosten. Durch das ruhige, konzentrierte Arbeiten ist es eine geistige aber körperschonende Auslastung.

Ängstliche Hunde: Auch ängstliche Hunde, die in der Umwelt nicht sicher sind, können durch diese Arbeit an Selbstvertrauen und Sicherheit gewinnen. Sie nehmen diese Umweltreize auf dem Trail nur nebenbei wahr und können dadurch tolle Erlebnisse abspeichern.

Das Phänomen die Hundenase

Das Phänomen die Hundenase

Hund sind Makrosmatiker. Das bedeutet sie gehören zu den Lebewesen, bei denen der Geruchssinn sehr gut entwickelt ist und eine besonders große Rolle innerhalb der Sinne spielt. Hunde besitzen bis zu 60 mal mehr Riechzellen als wir Menschen. Dabei variiert die Anzahl der Riechzellen von Hund zu Hund. Beispielsweise hat ein Dackel ca. 125 Millionen und ein Schäferhund über 225 Millionen Riechzellen. Der Mensch dagegen besitzt nur ca. 5 Millionen Riechzellen. Hunde saugen in kurzen Stößen die Luft an und können dadurch bis zu 300 Atemzüge in der Minute machen. Die Verarbeitung der Gerüche findet im sogenannten olfaktorischen Cortex und dessen Areale statt. Auch hier gibt es einen deutlichen Unterschied zum Riechzentrum des menschlichen Gehirns. Der olfaktorische Cortex bei Hunden macht etwa 10% der gesamten Gehirnmasse aus. Damit ist er 10mal größer als der bei uns Menschen. Und noch eine Besonderheit in der Geruchsverarbeitung bei Hunden: Hunde können Stereoriechen. Das bedeutet, dass sie mit jedem Nasenloch einen unterschiedlichen Geruch wahrnehmen und dementsprechend auch zuordnen können. Man kann sagen, dass Hunde räumlich riechen können. Das heißt sie können Gerüche aus der Luft lokalisieren, ebenso wie wir Menschen den Ursprung eines Klangs, ohne dabei den Kopf zu drehen. Der Hund ist somit fähig, gleichzeitig zu erkennen aus welcher Richtung die ältere und aus welcher Richtung die frischere Spur kommt. Faszinierend!

Der Trail

Der Trail

Die Geruchsspur: Der "Trail" ist die Geruchsspur, die der Hund verfolgt. Jeder Mensch besitzt einen genetisch festgelegten und einzigartigen Individualgeruch. Dieser ist so einzigartig, wie der Fingerabdruck! Verantwortlich für diesen einzigartigen Geruch sind körpereigene Stoffwechselprozesse die Gase produzieren, verbrauchte Atemluft und vielfältige Körperausdünstungen. Jeder Mensch sondert bis zu 800 Milliliter an Drüsensekrete täglich ab. Auf unseren abgestorbenen Hautschuppen, von denen jeder Mensch täglich bis zu 100 Millionen pro Tag verliert entsteht ein bakterieller Zersetzungsprozess, dieser Drüsensekrete. Dabei entstehen Gase. Und genau diese Gase kann der Hund, selbst in minimalen Konzentrationen wahrnehmen. Bildlich gesprochen umgibt uns also permanent eine "Geruchswolke". Durch abgestorbenen Hautschuppen die jeder Mensch, jede Sekunde verliert entsteht unsere einzigartige Geruchspur die wir immer und überall hinterlassen und die der Hund dann auf seinem "Trail" verfolgt. Im Gegensatz zu einem starken Körpergeruch (Schweiß) kann der Individualgeruch nicht abgewaschen oder mit Parfum verfälscht werden.